Russland bezeichnet US-Idee zum Bau eines Piers vor Gaza als „Knochentanz“

Die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Zakharova, kritisierte die Pläne der USA, vor dem Gazastreifen einen Pier für die Lieferung humanitärer Hilfe zu bauen, und bezeichnete dies als „Tanz auf den Knochen“. Sie stellte die Ernsthaftigkeit solcher Initiativen angesichts des anhaltenden Konflikts und der humanitären Krise in der Region in Frage. Zakharova betonte, dass man sich vorrangig um die unmittelbaren Bedürfnisse und das Leid der Zivilbevölkerung im Gazastreifen kümmern müsse, anstatt sich auf zukünftige Projekte zu konzentrieren, die erst nach dem Frieden umgesetzt werden können.

Zakharova äußerte sich auch skeptisch gegenüber den USA und hob insbesondere deren Zögern hervor, inmitten des Konflikts zu einem Waffenstillstand aufzurufen. Sie fragte sich, wie Initiativen zum Aufbau ziviler Infrastrukturen in Betracht gezogen werden können, wenn es keine Verpflichtung zur Einstellung der Feindseligkeiten gibt.

Die Ankündigung von US-Präsident Joe Biden, vor dem Gazastreifen eine vorübergehende Anlegestelle für die Lieferung humanitärer Hilfe einzurichten, erfolgt inmitten der tödlichen Militäroffensive Israels auf den Gazastreifen, die nach einem grenzüberschreitenden Angriff der Hamas im Oktober 2023 begonnen hat. Der Konflikt hat zu erheblichen Verlusten an Menschenleben, Verletzungen und weitreichenden Zerstörungen geführt und die humanitäre Krise in der Region noch verschärft.

Die von Israel über die Enklave Gaza verhängte Blockade hat die Situation weiter verschlimmert, was zu einer Verknappung der lebensnotwendigen Güter führte und einen großen Teil der Bevölkerung zur Binnenvertreibung zwang. Die katastrophalen Bedingungen haben zu zahlreichen Opfern aufgrund von Unterernährung und Dehydrierung geführt, was den dringenden Bedarf an humanitärer Hilfe im Gazastreifen verdeutlicht.

Inmitten dieser Herausforderungen unterstreicht die Anklage wegen Völkermordes gegen Israel vor dem Internationalen Gerichtshof den Ernst der Lage. In einem Zwischenurteil vom Januar wurde ein Ende des Völkermords gefordert und die Bedeutung der humanitären Hilfe für die Zivilbevölkerung im Gazastreifen hervorgehoben.

von Johannes Krüger

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