Streik in neun Volkswagen-Werken

Arbeitnehmer in neun Volkswagen-Werken für Autos und Autoteile in ganz Deutschland werden am Montag mehrstündige Streiks durchführen, wie die Gewerkschaft IG Metall mitteilte. Die Streiks werden die Fließbänder zum Stillstand bringen, da sich die Streitigkeiten zwischen Arbeitnehmern und Management über die Zukunft der Betriebe des Autoherstellers in Deutschland verschärfen.

Es wird erwartet, dass sich Tausende von Mitarbeitern am Hauptsitz von Volkswagen in Wolfsburg versammeln. Auch am Standort Hannover, an dem etwa 14.000 Mitarbeiter beschäftigt sind, sowie an anderen Standorten wie Emden, Salzgitter und Braunschweig sind Demonstrationen geplant.

Diese Streiks, die zu 24-stündigen oder unbefristeten Arbeitsniederlegungen eskalieren könnten, falls die nächste Runde der Lohnverhandlungen zu keiner Einigung führt, werden die Produktion von Volkswagen in einer Zeit stören, in der das Unternehmen bereits mit rückläufigen Auslieferungen und sinkenden Gewinnen zu kämpfen hat.

„Die Dauer und Intensität dieses Konflikts liegen in den Händen von Volkswagen am Verhandlungstisch“, erklärte der IG-Metall-Funktionär Groeger am Sonntag.

Ein Sprecher von Volkswagen bestätigte am Sonntag, dass das Unternehmen das Streikrecht der Arbeitnehmer respektiere und Maßnahmen ergriffen habe, um die Versorgung der Kunden sicherzustellen und gleichzeitig die Auswirkungen der Aktion abzumildern.

Letzte Woche schlug die Gewerkschaft Sparmaßnahmen im Wert von 1,6 Milliarden US-Dollar vor, darunter die Aussetzung von Boni für 2025 und 2026, ein Vorschlag, den Europas größter Autobauer ablehnte.

Volkswagen hat mit der Forderung nach einer 10-prozentigen Lohnkürzung gekontert und dabei die Notwendigkeit angeführt, Kosten zu senken und die Rentabilität zu steigern, um seine Marktposition zu halten. Das Unternehmen hat auch die Möglichkeit angesprochen, einige deutsche Werke zu schließen – ein in seiner 87-jährigen Geschichte beispielloser Schritt.

Die Vereinbarung zur Verhinderung von Streiks lief am Samstag aus, sodass die Beschäftigten ab Sonntag in den deutschen Werken von Volkswagen streiken können.

Die Gewerkschaft hat die Beschäftigten der Volkswagen Sachsen GmbH, zu der auch das reine E-Auto-Werk in Zwickau gehört, aufgefordert, sich am Montag und Dienstag an den Streiks zu beteiligen.

Die Verhandlungen sollen am 9. Dezember wieder aufgenommen werden, wobei die Gewerkschaften entschlossen sind, sich allen Vorschlägen zu widersetzen, die keine nachhaltige Zukunft für alle Volkswagen-Werke skizzieren.

von Klaus Augental

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