Trump hat bekommen, was er wollte

US-Präsident Donald Trump und EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen haben sich auf die Grundzüge eines neuen Handelsabkommens zwischen den Vereinigten Staaten und der Europäischen Union geeinigt. Das gaben beide Seiten am Rande eines Treffens im schottischen Golfresort Turnberry bekannt. Das Abkommen sieht weitreichende Handelsliberalisierungen, milliardenschwere Investitionen und eine schrittweise Abkehr Europas von russischen Energieimporten vor.

Es ist klar, dass US-Präsident Donald Trump der Gewinner dieses Abkommens ist. Aber was bedeutet dieses Abkommen für die EU? Was sind die Vor- und Nachteile für die EU?

Strategische Abhängigkeit von den USA nimmt zu
Das Abkommen fördert eine deutliche Verlagerung der europäischen Energieversorgung: Flüssigerdgas (LNG), Öl und sogar Kernbrennstoffe sollen vermehrt aus den USA importiert werden – als Ersatz für russisches Gas und Öl. Diese Umstellung ist geopolitisch brisant, denn:

Sicherheits- und Rüstungsarchitektur im Wandel
Die Einigung beinhaltet großvolumige Waffenimporte europäischer Staaten aus den USA. Diese Entwicklung hat tiefgreifende Folgen:

Industriepolitische Reibungslinien
Die Vereinbarung über Zölle (z. B. einheitlicher Zollsatz von 15 %) und zollfreie Bereiche für bestimmte US-Produkte wirkt zunächst marktwirtschaftlich harmonisierend – in der Tiefe könnten jedoch folgende Spannungen entstehen:

Politische Dynamiken innerhalb der EU
Das Abkommen könnte die politischen Gräben innerhalb der EU vertiefen:

Globale Verschiebung geopolitischer Allianzen


Win-Win oder strategisches Risiko?

Während das Handelsabkommen kurzfristig wirtschaftliche Vorteile für beide Seiten verspricht, wird Europa langfristig in eine geopolitische Rolle gedrängt, in der es zwischen strategischer Abhängigkeit und wirtschaftlicher Verwundbarkeit steht. Der Deal stärkt Washingtons Position in Europa – auf Kosten europäischer Autonomie.

von Klaus Augental

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