Türkei

Bundespräsident Steinmeier wurde auch in Gaziantep protestiert

Foto: Yeni Jounal

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat am Dienstag die Provinz Gaziantep im Südosten der Türkei besucht, um seine Solidarität mit den Bewohnern zu bekunden, die die schweren Erdbeben Anfang 2023 überlebt haben.

Steinmeier, der am Montag im Rahmen eines Besuchs anlässlich des 100-jährigen Bestehens der diplomatischen Beziehungen zwischen den beiden Ländern in Istanbul eingetroffen war, reiste später von Gaziantep aus weiter.

Vor Steinmeiers Besuch in der Gazikent-Grundschule protestierten Mitglieder der Jerusalemer Plattform der Provinz gegen die deutsche Unterstützung für Israel, das eine tödliche Offensive in der belagerten palästinensischen Enklave Gaza führt.

Die Demonstranten hielten Transparente und Schilder in deutscher, englischer und türkischer Sprache hoch, auf denen Slogans wie „Mörder Israel, Kollaborateur Deutschland“ zu lesen waren.

Murat Sahin, Vorsitzender der Gaziantep-Niederlassung der in Istanbul ansässigen IHH Stiftung für humanitäre Hilfe, wies im Namen der Gruppe auf die Notlage der Kinder im Gazastreifen hin.

Sahin sagte, die Proteste würden so lange fortgesetzt, bis der Gazastreifen befreit sei: „Wir glauben, dass die Gläubigen in dieser Sache immer gewonnen haben und auch weiterhin gewinnen werden. Wir werden die Tage erleben, an denen Gaza frei ist, und Allah wird uns diese Tage schenken.

Steinmeiers Fahrzeug fuhr unter den Sicherheitsmaßnahmen der Polizei zur Gazikent-Grundschule.

Seit einem grenzüberschreitenden Angriff der Hamas am 7. Oktober, bei dem fast 1.200 Menschen getötet wurden, führt Israel eine tödliche Militäroffensive gegen das palästinensische Gebiet.

Seitdem wurden fast 34.200 Palästinenser getötet und mehr als 77.000 weitere verletzt, und das bei massiver Zerstörung und schwerem Mangel an lebensnotwendigen Gütern.

Der israelische Krieg, der sich nun zum 200. Mal jährt, hat 85 % der Bevölkerung des Gazastreifens in die Vertreibung getrieben, während 60 % der Infrastruktur der Enklave beschädigt oder zerstört wurden, so die UNO.

Israel wird vor dem IGH des Völkermordes beschuldigt. Der IGH hat im Januar eine einstweilige Verfügung erlassen, in der Tel Aviv aufgefordert wird, die völkermörderischen Handlungen einzustellen und Maßnahmen zu ergreifen, um zu gewährleisten, dass die Zivilbevölkerung in Gaza humanitäre Hilfe erhält.

von Muharrem Bulut

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