Die Beratungsstelle für Gewaltprävention (SALAM) und die Migrantenorganisation Sachsen-Anhalts (Lamsa) berichteten in einer Stellungnahme, dass nach dem Anschlag auf den Weihnachtsmarkt ein deutlicher Anstieg von Demütigungen und Übergriffen gegen Menschen, die als „ausländisch aussehend“ wahrgenommen werden, zu verzeichnen sei.
In der Erklärung wurde hervorgehoben, dass die Anschläge eine stark feindselige Stimmung gegenüber Menschen mit Migrationshintergrund in der Stadt erzeugt haben.
Es wurde weiter ausgeführt, dass an vielen Orten sowohl verbale als auch körperliche Angriffe stattgefunden hätten. Besonders Zuwanderer, die als Muslime wahrgenommen wurden, seien beleidigt, bespuckt und misshandelt worden. Sie seien mit Begriffen wie „Terroristen“, „Kriminelle“ und „Penner“ beschimpft worden.
Am Sonntag hätten Rechtsextremisten in Magdeburg mehrere Migranten verfolgt, Mitarbeiter und Mitglieder von Vereinen angegriffen sowie bedroht und beleidigt, so die Stellungnahme.
Der Vorfall:
Beim Angriff auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg, Sachsen-Anhalt, am 20. Dezember, wurden fünf Menschen getötet und mehr als 200 verletzt.
Der festgenommene Verdächtige, der aus Saudi-Arabien stammende Arzt Talib A., wurde als anti-islamisch, rechtsextrem und als Anhänger des Zionismus beschrieben.
von Muharrem Bulut